Als ich vor fast 20 Jahren meine berufliche Entwicklung begann, hätte ich mit dieser yogischen Weisheit nichts anfangen können. Inzwischen beginne ich zu erahnen und zu verstehen.
Schon als Kind liebte ich Bewegung und Philosophie. Ich tanzte mit meiner kleinen Schwester wo es nur ging. Später im Karnevalsverein konnte ich meiner Kreativität freien Lauf lassen. Schon da merkte ich, dass ich es liebe Gruppen anzuleiten, mir Choreographien auszudenken, auf der Bühne zu stehen und etwas auf die Beine zu stellen. Andererseits saß ich wieder ganz still mit meinem Hund auf einer Wiese und versuchte Frage des Lebens zu beantworten. Warum gibt es Kriege? Warum sind die Menschen so unterschiedlich? Warum fühlen wir, wie wir fühlen? Weder Erwachsene noch Konfuzius konnten mir damals meine Fragen zufriedenstellend beantworten.
Genau diese Fragen begleiten und leiten mich seitdem. Meine Suche nach Antworten war immer da und ließ mich immer wieder mit verschiedensten Menschen in Kontakt treten.
Ich lernte schnell, dass nur wer fragt, Antworten erhält.
Was macht man beruflich, wenn man viele Interessen hat? Genau, man verbindet diese Interessen und lebt sie aus. Eher heimlich lehnte ich nach meinem Abi den Wunsch meiner Eltern ab, zu studieren. Mein Beruf fand schließlich mich, als meine Schwester mir eines Tages einen Flyer vom LSB Berlin mit Ausbildung zur staatlich geprüften Gymnastiklehrerin unter die Nase hielt. Sofort wusste ich: Das ist es!
Ich arbeitete 2 Jahre festangestellt in einem Fitnessstudio. In dieser Zeit lernte ich unheimlich viel. Kunden betraten das Studio manchmal etwas verunsichert. Schon einige Wochen später konnte man deutliche Veränderungen im Gangbild, der Körperhaltung und im ganzen Wesen erkennen. Das war unglaublich faszinierend!
Im Laufe der Zeit bekam ich immer wieder neue Impulse. Ich liebte es, mich an den Wochenenden durch Aus- und Weiterbildungen inspirieren zu lassen. Spätestens da bemerkte ich, dass irgendwie alles ähnlich oder gar gleiche Grundlagen hat. Reiki, Shiatsu, Ayurveda Massagen, Geistheilung basieren auf ähnlichen Philosophien.
Das Festangestellten-Dasein war mir nicht genug und so suchte ich den Weg in die Selbständigkeit. Ich wollte Freiheit, meiner Intuitionen folgen und Entscheidungen treffen die sich für mich richtig anfühlten. Lustigerweise ist bzw. war tatsächlich immer alles da, was man braucht. Als ich meinen Job im Fitnessstudio gekündigt hatte, kam eine Freundin zu mir und sagte, es wären in einem Ärztehaus Räumlichkeiten frei.
Ohne zu zögern, richtete ich ein kleines Massagestudio ein. Mit den aus reiner Neugier erworbenen Ausbildungen, startete ich voller Tatendrang in mein neues Leben.
Bei meiner ersten Begegnung mit Yoga, fand ich es langweilig. Dieses geatme und ruhige stundenlange Halten irgendwelcher Positionen war nicht meins. Erst durch meine langjährige Arbeit mit Pilates, konnte ich bei mir und meinen Kursteilnehmern bemerkenswerte Veränderungen feststellen.
Atmung und Bewegung in Einklang bringen und das in absoluter Bewusstheit.
Und dann wurde ich wieder vom Universum geführt. Ein Bericht über Aerial Yoga (Yoga im Tuch) faszinierte mich. Sofort wollte ich mich zur Ausbildung anmelden. Hoppla…Voraussetzung dafür war die Yoga Lehrer Qualifikation. Ok, dachte ich und meldete mich kurzerhand zu einer Yoga Lehrer Ausbildung an.
Ab da veränderte sich mein Leben grundlegend. Ich entdeckte eine neue Liebe. Yoga in all seinen Facetten. In der 3 ½ jährigen Yoga Lehrer Ausbildung im Mandala Institut eröffnete sich mir eine neue Sicht auf Yoga. Mit jedem neuen Ausbildungstag lernte und begriff ich, worum es beim Yoga eigentlich geht. Verschiedenste Erfahrungen und Erlebnisse der Selbsterkenntnis entfachten mein Feuer für eine für mich völlig neue Welt.
Noch heute liebe ich die Kombination der ruhigen erdenden Massagen und der Arbeit in Gruppen, angefangen von Pilates, Body Pump, deep work bis hin zum Yoga. Vor einer Gruppe zu stehen, ist wie ein Teil von mir ohne den ich nicht existieren könnte.
Ich lebe diese Art der Arbeit, denn ich kann ganz und gar ich selbst sein, mit allem, was ich bin, mit allem, was mich ausmacht.
Barfuß auf einer Matte. Gegenüber Menschen, die mir ihr Vertrauen schenken und wissen, dass ich sie verantwortungsvoll begleite und leite. Es geht um Zeit, um Geduld und um Ehrgeiz. Es geht darum eigene Grenzen zu erkennen und neu zu definieren. Den Körper spüren und dieses Gefühl mit anderen zu teilen, ist jeden Tag aufs Neue eine wundervolle Erfahrung!